Über 4 Jahrzehnte war unser alter MAN Kat1 LKW im
Dienst. Zuerst bei der Bundeswehr und im Anschluss
dann im Zivil- und Katastrophenschutz des Bundes.
Lange wurde schon über eine Ersatzbeschaffung
diskutiert. Nun wurden bundesweit 68 neue MAN TGS
26.430 6x6 in Auftrag gegeben. Glücklicherweise
durften wir Ende Juli die Nr. 6 in der Auslieferungsliste
in Empfang nehmen.
Zahlreiche technische Neuerungen machten es
erforderlich, dass drei Helfer ins niedersächsische
Elze reisten um dort bei der Fa. Freytag Karosseriebau
eine intensive Einweisung zu erhalten. Mehrere Tage
lang wurde die neue Technik auf Herz und Nieren
geprüft und jedes Detail in Augenschein genommen.
Der leer schon 19 Tonnen wiegende sechsrädrige
Koloss, verfügt über einen knapp 12,5 m langen Kran,
der voll ausgefahren, immer noch eine Hubkraft von
über 1,8t besitzt. Der Kran kann auch mit wenigen
Handgriffen zu einem "Bagger" umgebaut werden. Der
mitgelieferte Schalengreifer kann an einem Drehmotor
befestigt und so beispielsweise für kleinere
Erdarbeiten, Abbergen von Treibgut aus Gewässern,
verteilen von Brandgut oder zum Niederlegen von
Gebäudeteilen genutzt werden. Ebenso kann mit der
rotierbaren Palettengabel ein schneller und sicherer
Umschlag von Stückgut erfolgen.
Ein weiteres Highlight ist ein Rettungskorb, welcher
am Kranarm befestigt und bis zu einer Höhe von ca.
15 Metern eingesetzt werden kann. Somit fungiert der
knapp 450.000 € teure LKW nicht nur als Kran,
sondern auch als ein hochgeländegängiger
Hubsteiger.
Mit einer Wat- und Schwallwassertiefe von 100 cm,
kann das allradgetriebene Kraftpaket auch bei
Hochwasser für den Personen- und Materialtransport
sinnvoll eingesetzt werden.
Mit dem 430 PS starken Dieselmotor sind Einsätze in
schwieriger Umgebung und unzugänglichem Terrain
kein Problem.
Zur Eigenbergung und für den Windenbetrieb steht
eine hydraulische 6t Vorbauwinde zur Verfügung.
Das Fahrzeug ist der Fachgruppe Wassergefahren
zugeordnet, kann aber multifunktional
fachgruppenübergreifend zum Einsatz kommen.
Das neue Schmuckstück der Fachgruppe
Wassergefahren wurde Mitte Oktober dann auch noch
um ein "Anhängsel" reicher, wobei man bei dem
neuen Multi-Carrier schon über einen
ausgewachsenen und großspurigen Anhänger
sprechen muss. Der Anhänger ersetzt den bisherigen
Ponton Anhänger, welche auch schon fast 50 Jahre
auf dem Buckel hat.
Der Neue verfügt neben Aufnahmesysteme für 10 und
20 Fuß Container auch über Auffahrrampen um
Fahrzeuge bis 12,5t verladen zu können. Durch
aufsteckbare Rungen ist auch der Transport von
Rüstholz oder Baumstämmen kein Problem. Bis zu
einem Gesamtgewicht von 18t lässt sich der Multi-
Carrier aus dem Hause Hüffermann beladen. Mit
seinen zwei Achsen und acht Rädern bringt das
Schwergewicht leer schon knapp 6t auf die Wage.
Mittels pneumatischem Fahrwerk lässt sich der
Multifunktionsanhänger anheben oder absenken, so
dass auch die Aufnahme einer Wechselbrücke oder
Abrollcontainer bis 7 Meter Länge möglich ist. Als
großer Sicherheitsaspekt ist die Rückfahrwarnanlage
zu erwähnen, die im Notfall den Anhänger selbständig
bis zum Stillstand abbremst. Somit lassen sich
Kollisionen mit Gegenständen oder auch Personen
zuverlässig vermeiden.
Durch die beiden Neuzugänge, ist die Haßmersheimer
Fachgruppe Wassergefahren die erste Fachgruppe
bundesweit, welche vollständig mit dem neuen
Fahrzeugkonzept ausgestattet wurde.