„Schatzsuche des THW erfolgreich beendet“
Was zunächst als Erprobung eines neuen Einsatzmittels
begann, endete mit dem Fund eines rund 100.000 € teuren
Fahrzeugs. Aber von Anfang an.
Am vergangenen Sonntag, 13.02.2022, verrichtet ein 37-
jähriger Mann am Neckar bei Gundelsheim seine Notdurft.
Als er im Anschluss weiterfahren wollte, geriet er mit seinem
teuren Sportwagen ins Wasser. Offenbar hatte er den
Vorwärts- und den Rückwärtsgang verwechselt. Das
Fahrzeug wurde von der Strömung erfasst und mitgerissen.
Dem Pechvogel gelang es noch, sich aus dem Schiebedach zu
retten und an Land zu schwimmen. Einige Zeit lang konnte
das Fahrzeug noch von einem Zeugen vom Ufer aus
beobachtet werden, bis es dann schließlich einige hundert
Meter flussabwärts in Höhe von Haßmersheim-
Neckarmühlbach in den Fluten versank. Die unmittelbar
eingesetzten Kräfte der Feuerwehr konnten am Unglückstag
das Fahrzeug nicht mehr aufspüren. Trotz Einsatz von
Booten und einer Drohne blieb der sündhaft teure
Sportwagen verschwunden. Am Folgetag wurde ebenfalls
mit starken Kräften der Berufsfeuerwehr Heilbronn, der
Wasserschutzpolizei und des Wasserstraßen- und
Schifffahrtsamts nach dem Fahrzeug gesucht. Am
Dienstagnachmittag musste dann die Suche ergebnislos
abgebrochen werden.
Ende letzten Jahres wurde beim THW Ortsverband
Haßmersheim für solche Einsatzlagen ein leistungsstarkes
Sonar für die Fachgruppe Wassergefahren angeschafft. Nach
Absprache mit der Wasserschutzpolizei Heilbronn wurde
dieser Vorfall zum Anlass genommen, die neue Technik
einzusetzen und erste Erfahrung im Umgang mit dem Sonar
zu sammeln. Ein spannendes Szenario für unsere künftigen
Sonarauswerter, dachte sich auch unser Zugführer Patrick
Harnisch, der die Ausbildung federführend begleitete. Gleich
zu Beginn der Suche konnte ein Fahrzeugteil aufgefunden
werden, welches dem Unfallfahrzeug zugeordnet werden
konnte. Im weiteren Verlauf stießen die Haßmersheimer
Helfer auf einige Echos am Flussgrund, die zunächst genauer
betrachtet werden mussten. Der entscheidende Hinweis
huschte dann aber kurz vor Ende des Einsatzes über den
Bildschirm. In unmittelbarer Nähe zum vermuteten
Untergangspunkt des Boliden, konnte ein
vielversprechendes Echo aufgenommen werden. Durch
mehrfaches Anfahren des Punktes aus unterschiedlichen
Winkeln konnte ein sehr deutliches Bild eines Fahrzeuges
am Flussgrund erzeugt werden. Das Echolot zeigte eindeutig
die Silhouette eines Fahrzeuges. Sogar die geöffnete
Heckklappe konnte erkannt werden. Nachdem sich unserer
Helfer sicher waren, das Objekt der Begierde gefunden zu
haben, wurden diese Erkenntnisse der Wasserschutzpolizei
mitgeteilt. Auch dort war man der Meinung, dass die
Aufnahmen so detailreich und eindeutig sind, dass eine
Bergung des Unfallfahrzeuges angegangen werden kann. Am
17.02.22 wurde daher in den frühen Morgenstunden, in
Zusammenarbeit mit dem Wasserstraßen- und
Schifffahrtsamt, die Bergung durchgeführt. Gegen 10:30 Uhr
hatten dann auch unsere Helfer die Gewissheit, die
Sonarbilder richtig gedeutet zu haben. Am Haken des
Schwimmkrans baumelte tatsächlich der wahrscheinlich
aktuell bekannteste Sportwagen Baden-Württembergs.