In den frühen Morgenstunden des 02.11.2022, wurde das
vierköpfige Baufachberater-Team des THW Haßmersheim in
den Rhein-Neckar-Kreis beordert. Der Grund der Alarmierung
war ein Gebäudeeinsturz in der Wieslocher Innenstadt. Vor
Ort bot sich den Einsatzkräfte ein Bild der Zerstörung. Eine
komplette Giebelwand eines Fachwerkhauses in der
Schwetzinger Straße war ausgebrochen und lag in der
daneben befindlichen Baugrube. Glücklicherweise konnte sich
die vier Bewohner zuvor noch rechtzeitig aus dem Gebäude
retten, so dass es zu keinen Personenschäden kam.
Nach der Begutachtung des Schadens und der Abstimmung
mit einer Statikerin, der Feuerwehr und der Behörden, wurde
zunächst die Einsatzstelle mittels eines
Einsatzstellensicherungssystem, kurz ESS, des Ortsverbands
Ladenburg gesichert. Dieses System überwacht mittels Laser
kleinste Bewegungen im Gebäude und kann somit bei
Abweichungen die Einsatzkräfte schnell vor einem möglichen
Einsturz warnen.
Als weitere Maßnahme wurde das Einsatz-Gerüstsystem (EGS)
aus Wiesloch angefordert. Mit dem EGS wurde das Haus in
Richtung Schwetzinger Straße abgestützt und so der Druck
aus der Außenwand genommen.
Um ein Ausknicken der Giebelwand zu verhindern, kamen
sogenannte Spannstäbe zum Einsatz. Diese ermöglichen es das
Gebäude wie mit einer Schraubzwinge zusammenzuhalten.
Das sich die Montage allerdings schwierig gestaltete, wurde
der Teleskopmast der Feuerwehr Walldorf nachgefordert.
Somit konnte mit zwei Drehleiter die Giebelspitzen gut
erreicht werden und so die Spannstäbe sicher montiert
werden.
Zum Ende des Einsatzes wurde die Giebelwand noch mit einer
großen Planen von der Drehleiter aus verschlossen. Dies soll
zum einen das Gebäude vor Nässe schützen und zum anderen
die offenliegenden Räume vor ungewollten Blicken schützen.
Neben der eigentlichen Baufachberatung, unterstützten die
Haßmersheimer THWler auch bei der Arbeit im Zugtrupp und
legten Hand beim Aufbau der Sicherungsmaßnahme an.
Nach knapp 12 Stunden Einsatzdauer, war die Arbeit in
Wiesloch erledigt und die Haßmersheimer Helfer konnten den
Heimweg antreten.